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Montag, 22. April 2013

Hummer in Windparks eingebürgert

Das Alfred-Wenener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) organisiert derzeit ein neues Pilotprojekt, das jetzt in Bremerhaven vorgestellt wurde. Demnach sollen 3000 Hummer im Meeres-Windpark, in der Nordsee bei Borkum, ausgesetzt werden. In den folgenden 3 Jahren soll im Rahmen des Projekts eruiert werden, ob sich die Hummer dort wohlfühlen und Windparks prinzipiell als Lebensraum für sie in Frage kommt. 

Der Grund für diese Untersuchung ist die große Zahl der geplanten neuen Offshore-Windparks. "Die in großer Zahl in den nächsten 15 Jahren in der Deutschen Bucht entstehenden Windparks stellen zwar einerseits einen Eingriff in das Ökosystem dar, könnten aber 

auch mit Maßnahmen zu einer ökologischen Aufwertung verbunden sein", erläutert Heinz-Dieter Franke, einer der Biologen des Alfred-Wegener-Instituts. Der Europäische Hummer braucht für sein Überlegen einen felsigen Untergrund, der in der deutschen Nordsee nur wenig zu finden ist. Die Fundamente der Windparks könnten dafür einen adäquaten Ersatz bieten. Hummer können bis zu 60 Jahren alt werden und sind eine begehrte Delikatesse. 

Seit den 60er Jahren sind die Bestände in der Nordsee jedoch so weit geschrumpft, dass die früher erfolgreiche Hummerfischerei fast gänzlich zum erliegen kam. Das vom Bundesland Niedersachsen finanzierte Projekt könnte deshalb durchaus auch einen kommerziellen Nutzen bringen - vorausgesetzt - die ausgesetzten Tiere finden die neue Umgebung geeignet.

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